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Horcht und lauscht,
Was der goldne Ginster rauscht,
Wie es aus blauen Wassern bringt,
Daß es wie Glockensummen klingt:
Gott schläft.
Hörte Heidi seiner Mutter Stimme oder hatte er geflüstert? "Gott schläft!"
wiederholte er laut. Von der Heide her kamen starke Atemzüge. Auf dem Rücken des Hügels, der nackt und
leer sich dahinzieht, erhebt sich weithin sichtbar ein Wacholder, als trüge er viele alte dunkle Geheimnisse.
Von hier oben aus schaut man hinab in eine Mulde voll wuchernder Blumen. Gottes Atem steigt empor.
Dort unten ist Gottes schöne Schlafkammer. In diesem stillen Meerlande,
fern dem mißtönend knarreden Zeitrade, will der Schöpfer immer nur schlafen und ruhen.
Hier fiel Heidi Rowald nieder — hier brach er zusammen.
Jenseits des Buchenwaldes, wo hinter einem Erdhügel, der mit Korn bedeckt ist, der Turm der Kriche vom Dorfe Groß
Pawelken hervorlugt, steht Bertel Rowalt steif unter dem Himmelsdach. Er mag sich nicht regen, vor allem nicht
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