Aus Ihrem Leben
Leseproben
Hörproben ab 2010
Textauszug "Die arme Josefa"Seite 12
Literatur
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Kindheit

Erstes Kapitel

     Denkt nicht mehr an hohe Berge, folgt mir in eine Ebene, die weit erscheint wie das Meer.
     Sie ist wohl einmal eine wogende See gewesen  — bis an jene Hügel, die bei klarem Wetter blau am Horizonte erscheinen, die Ausläufer des Teuteburger Waldes.
     Jetzt aber haben wir Wiesen weithin und Torfmoore und einen Fluß, der hier schmal über Torfgrund zu laufen scheint, still, schwarz, langweilig, die Ems.
     Hier und da kommen Fichtenbüsche und Kotten und Bauernhäuser mit ihren Eichen, ja, es kommt ein kleiner Wald, aber dieser ist dort, wo bereits Kornfelder zwischen dem Sande liegen, und Buchweizen mit seinen rötlichweißen Blumen steht. Die Fläche ist leer.
     Dort, wo ich verweilen will, steht in den kahlen Wiesen und Torfstichen ein großes, niedreres Haus mit Hof und Garten, versteckt inmitten grünrasiger, hoher Wälle. Das Haus hat genügend Platz hinter seinen grünen Erdwällen, die kleine Senkungen haben, in welchen ehemals Kanonen standen. An Stelle des Hauses erhob sich ein befestigtes Schloß, dessen Türme über die Wälle in die Moore schauten, und es heißt im Volksmund noch immer das „Dreckschloß“, Josefa Arnheims niedriges Elternhaus.



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